Rundgang

Willkommen in der Kirche St. Christophorus Reinhausen. Schauen Sie sich ruhig um!

Am Rand des Reinhäuser Waldes, hoch über der Gemeinde Reinhausen, liegt weit sichtbar auf einem Bergsporn die alte Klosterkirche Sankt Christophorus. Sie wurde um das Jahr 1080 als Chorherrenstift geweiht und besteht in ihren ältesten Teilen aus der Eigenkirche der Burg der Grafen von Reinhausen, die sich seit dem 10. Jahrhundert hier befand.

Um 1112 wurde das Chorherrenstift in ein Benediktinerkloster umgewandelt. Teile der alten Klostergebäude aus gotischer Zeit sind erhalten geblieben.

Die Westseite der Kirche besteht aus einer riegelartigen Doppelturmfassade im romanischen Stil aus der Zeit um das Jahr 1200. Die Türme haben gekuppelte Schalllöcher mit Würfelkapitellen. Die Kirche ist aus dem hier anstehenden Reinhäuser Sandstein erbaut.

Die südliche Chorwand gehörte noch zu der Eigenkirche der Burg der Grafen von Reinhausen und stammt somit aus der Zeit vor 1080. Sie besteht aus behauenen Kleinquadern unterschiedlicher Höhe. Auch das zugemauerte romanische Fenster weist auf das hohe Alter der Mauer hin.

Das Schmuckstück der Kirche ist das auf der Südseite gelegene Eingangsportal, das gleichzeitig mit der Westfassade um 1200 errichtet worden ist. Wenn man durch das Portal eintritt, fällt der Blick automatisch auf das Fresko des heiligen Christophorus mit dem Jesuskind auf den Schultern. Die Betrachtung eines Christophorusbildes am Morgen gilt als Schutz des Lebens bis zum Abend.

Im südlichen Seitenschiff finden sich weitere Fresken zur Christophoruslegende. Entstanden sind die Fresken in der Zeit von 1400 bis 1450. Sie wurden später übermalt und erst in den letzten Jahrzehnten wieder freigelegt.

Der Blick durch das Kirchenschiff nach Osten fällt auf den Altar – von dort zurückgeschaut, sieht man die Orgel.

Im linken Seitenschiff hängt der Mittelteil eines Schnitzaltars aus dem Jahr 1507. Er zeigt in der Mitte den heiligen Jodokus. Jodokus ist einer der Schutzheiligen der Pilger und wurde von den Benediktinern besonders verehrt. Neben dem Altarteil befinden sich eine Grabplatte und die Tür zum Klosterkreuzgang.

Der spätgotische Flügelaltar von 1498 ist ein detailreiches Kunstwerk.

Die Heiligenbilder auf der Rückseite seiner Flügel bleiben den Besuchern meist verborgen, nur an Ostern wird der Altar geschlossen.

Im Chorraum hinter dem Altar befinden sich weitere Schätze aus der Kirchengeschichte: So ist das Tympanon der ehemaligen Eingangspforte im Chor eingemauert und zeigt einen Löwen, der einen menschlichen Kopf verschlingt: „Seid nüchtern und wachet, denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlinge.“ (1. Petrusbrief, 5. Kap., Vers 8)

 

 

 

Ebenfalls eingemauert wurde eine gotische Kreuzigungsplastik,

 

 

 

die romanische Christophorusplastik,

 

 

 

und auch die Grabplatte des Melchior von Uslar und seiner Frau Margarete fand hier ihren festen Platz.

 

 

 

Unser Rundgang schließt mit einem Blick auf das Konventsgebäude des ehemaligen Klosters – von Südosten aus gesehen – und auf die Kirche vom östlich gelegenen Friedhof.

Hier ein Blick auf den Grundriss: