St. Christophorus Reinhausen
Am Rand des Reinhäuser Waldes, hoch über dem Ort Reinhausen liegt weit sichtbar auf einem Bergsporn die alte Klosterkirche St. Christophorus. Sie wurde um das Jahr 1080 als Chorherrenstift geweiht und besteht in ihren ältesten Teilen aus der Eigenkirche der Burg der Grafen von Reinhausen, die seit dem 10. Jahrhundert hier ihren Stammsitz hatten.
Um das Jahr 1112 wurde das Chorherrenstift in ein Benediktinerkloster umgewandelt und in den darauf folgenden Jahren wurden die Klostergebäude auf der Nordseite der Kirche errichtet. Die Kirche war zu dieser Zeit eine dreischiffige Säulenbasilika mit Querhaus.
Im Jahr 1144 bekam das Kloster von Kaiser Konrad III. das Recht, Münzen zu prägen (bekannt ist der Reinhäuser Dreier), Markttage abzuhalten und Zoll zu erheben.
Etwa um 1200 wurde das Westwerk mit den Doppeltürmen errichtet. In den folgenden Jahrhunderten erfolgten weitere Umbauten. So wurden das Querhaus und der Kreuzgang abgebrochen und die Kirche zu einer Hallenkirche umgebaut. Heute findet man romanische, gotische und barocke Bauelemente in der Kirche. Beachtenswert sind auch die Fresken zur Christophorus-Legende aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, der Altar von 1498 und das Mittelteil des Jodokusschreins von 1507.
Westlich der Kirche befinden sich die Reste des 1460 von den Herren von Uslar gestifteten Hospitals, das Pilgern, die auf dem Jakobsweg waren, Herberge bot. Das Kloster Reinhausen war 1446 Gründungsmitglied der „Bursfelder Kongregation“.
Im Zuge der Reformation wurde das Kloster aufgelöst. Das im Kern gotische Konventsgebäude wurde im 19. Jahrhundert stark umgestaltet und wird heute vom Forstamt genutzt. Reste des Kreuzganges und der Klostermauer sind noch heute zu sehen. Die Klosterkirche wird seither von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Reinhausen genutzt.