Dieser Vortrag wurde von Frau Schade, Reinhausen (Gründerin des Rosenparks in Reinhausen), bei der Mitgliederversammlung des Kirch-Bauvereins St. Christophorus Reinhausen e.V. am 17.3.2016 gehalten. Er stand unter dem Motto: Die Rose und die Kirche – von Legenden, Mythen, Symbolen, Ritualen und Botanik.
Nach einer Einleitung über die Entwicklung der Rose von einer einfachen 5-blättrigen Wildblume zu einer gefüllt blühenden Kulturrose wurden uns anhand von wunderschönen Fotos drei Rosenklassen gezeigt, die schon in der im Vortrag behandelten Zeit vorhanden gewesen sein dürften:
- die Damaszener Rose, aus der Rosenöl und –wasser gewonnen wird und den stärksten Duft hat,
- die rote Rosa Gallica (vielleicht war sie schon eine der roten Rosen der Antike),
- die Rosa Alba Semiplena, eine weiße Rose.
Die Rose ist ein Symbol für
- Liebe, Leidenschaft, Lebensfreude und Fruchtbarkeit: rote Farbe,
- Tod, Paradies, Jenseits: weiße Farbe,
- Reinheit, Unschuld, Jungfräulichkeit: weiße Farbe,
- Verschwiegenheit,
- Schönheit, Ebenmaß, Vollkommenheit,
- der Rosenkranz als Symbol siegreicher Krieger.
Die Rose hat sich in Persien und in der Euphrat-Tigris-Gegend entwickelt, dann kam sie nach Griechenland, Ägypten, später ins ganze römische Reich; die Kreuzfahrer haben Ableger von der Rose mit in ihre Heimat gebracht.
Wir erfuhren von der Rose als Symbol auf Gräbern und auf Grabsteinen. Friedhöfe wurden im Süden Deutschlands auch als Rosengarten bezeichnet.
Die Kirche hat die Rosensymbolik u.a. in Fensterrosetten oder geschnitzt an Beichtstühlen übernommen: sub rosa dictum = unter der Rose gesprochen: (Hinweis auf Verschwiegenheit). Ein Rosenkranz ist unterteilt in je 5 Glieder: Hinweis auf die 5-blättrige Rose oder auch auf die fünf Wunden Christi. Einige Kirchenlieder singen von der Rose: „Es ist ein Ros entsprungen…“ oder „Maria durch ein Dornwald ging…“ („… da haben die Dornen Rosen getragen…“, Hinweis auf das Leiden Christi), oder Bilder von Maria im Rosenhag (Schutzraum, nur Gott hat Zutritt).
Am Schluss des Vortrags wurde ein Foto eines Schlusssteins unserer Christophoruskirche gezeigt, der eine 6-blättrige Rose zeigt; außerdem sind im Chorraum auf der Grabplatte derer von Uslar-Gleichen auch Rosen zu sehen.
Wir Zuhörer dankten Frau Schade, dass sie uns an ihrem Wissen und ihrer Liebe für diese einzigartige Blume hat teilnehmen lassen, mit einem herzlichen Applaus.
Rosemarie Behrmann