Logbuch und Kalender

Nachlese: Swinging Amatörs an der Klosterkirche

Sie waren da! Die Swinging Amatörs haben am Samstag, 26. August 2017, hinter der Klosterkirche St. Christophorus ein bes(ch)wingtes Konzert gegeben. Die zahlreich erschienenen Zuhörer haben sich auch durch einen Regenschauer nicht aus der Ruhe bringen lassen, die vorsichtshalber mitgebrachten Regenschirme geöffnet und die Musik genossen. Nur der Beifall fiel zunächst etwas geringer aus, weil viele Hände mit dem Festhalten der Regenschirme beschäftigt waren. Das änderte sich schlagartig, als kein Regen mehr fiel.

 

Der Veranstaltungsort hätte nicht besser gewählt sein können. Mit einem etwas ungewöhnlichen Blick auf die Klosterkirche – wer hat sie denn schon mal aus dieser Perspektive wahrnehmen können?

 

Die Gäste – und auch die Swinging Amatörs – jedenfalls haben es ebenso genossen wie das sich anschließende Essen und Trinken. Ein besonderes Dankeschön geht an die Swinging Amatörs, die auf ihre Gage verzichtet haben – zugunsten der Arbeit des Kirch-Bauvereins.

„Es muss Freiheit geben“ – Reformation im Calenberger Land

Ein besonderes Highlight zum Reformationsjubiläum ist ein Vortrag von Prof. Dr. Hans Otte. Unter dem Titel

Es muss Freiheit geben –
Die Einführung der Reformation im Calenberger Land

führt uns der langjährige Direktor des Landeskirchlichen Archivs Hannover in die Zeit vor 500 Jahren.

Wir laden herzlich ein zu seinem Vortrag am Dienstag, 28. November 2017, um 19.30 Uhr in der Klosterkirche.

Terminvorschau

Hier schon einmal eine Vorschau auf alle Termine für 2017, soweit sie schon feststehen:

  1. 17. Juni 2016, 16.00-18.00 Uhr – Historischer Ortsrundgang durch Reinhausen mit Klaus Grote
  2. 26. August 2017, 18.00 Uhr – „Swinging Amatörs“
  3. 21. Oktober 2017, 16.00 Uhr – Skriptorium für alle
  4. 28. November 2017, 19.30 Uhr – „Es muss Freiheit geben -Die Einführung der Reformation im Calenberger Land“

Einzelheiten dazu finden sich unten im „Kalender“

Skriptorium für alle

Zusammen mit Frau Margarete Otten werden wir unsere eigenen Weihnachtskarten gestalten. Wie? Lassen Sie sich überraschen.

Wir treffen uns dazu am Samstag, 21. Oktober 2017, um 16.00 Uhr in der Kapelle der Klosterkirche.

Serenadenkonzert mit den „Swinging Amatörs“

Am Samstag, 26. August 2017, lädt der Kirchbau-Verein zu einem Serenadenkonzert im zugänglichen Teil des ehemaligen Kreuzgangs ein. Um 18.00 Uhr spielt das Swingorchester „Swinging Amatörs“ aus Göttingen. Auch hier wird anschließend für Essen und Trinken gesorgt.

Bitte achten Sie auf die Ausschilderung.

Durch Reinhausen mit Klaus Grote

Am Samstag, 17. Juni 2017, werden wir einen historischen Rundgang durch Reinhausen mit Klaus Grote erleben. Der Kreisarchäologe i.R. wird uns unter anderem die Treppen zur Kirche, alte Keller, die alte Mühle, Bielstein und den Kirchberg zeigen.

Der Rundgang beginnt um 16.00 Uhr am Thie und dauert etwa zwei Stunden. Anschließend treffen wir uns zum Pizzaessen am Backofen des Regionalen Umweltzentrums auf dem Kirchberg.

Die geplante Route sieht so aus:

Für einen Ausdruck lässt sich dieser Link verwenden:
Historische Besuchspunkte (© Klaus Grote)

Postkarten mit Motiven vom Flügelaltar

Haben Sie Interesse Postkarten mit Motiven der Klosterkirche Reinhausen zu erwerben? Es handelt sich dabei um interessante Details des Flügelaltars von 1498, der 2015 mit Unterstützung des Kirchbau-Vereins renoviert werden konnte.


Die Karten, die von Dorothea Heise gestaltet wurden, können im Dorfladen erworben werden. Außerdem können sich Kurzentschlossene per Mail oder per Post (Telefonnummer und Adresse finden Sie hier) an unseren Vorstandsvorsitzenden Henning Behrmann wenden und auch bei ihm Karten bekommen.

Eine Einzelkarte kostet 1,50 € (+ 0,75 € Porto); das Set mit allen fünf Karten kostet 5,00 € (+ 1,45 € Porto).

Vielleicht fehlen Ihnen ja noch Weihnachtskarten?

Mitgliederversammlung 2017

Wir laden herzlich ein zu unserer nächsten Mitgliederversammlung. Sie findet statt

am 16. März 2017, um 19.30 Uhr

in der Kapelle der St. Christophorus-Kirche. Natürlich erhalten Sie vorher satzungsgemäß eine offizielle Einladung. Aber vielleicht schauen Sie einmal hier vorbei und wollen sich den Termin bereits jetzt in Ihren Kalender eintragen.

Nachlese: Ausfahrt nach Bursfelde

„Nun jauchzt dem Herren, alle Welt“ – mit diesem Lied begann am 27. August 2016 in der Kirche unser Rundgang durch das Kloster Bursfelde. Geführt von Herrn Professor Ringleben, bis Mai 2016 Abt von Bursfelde, erfuhren wir viel Neues und Interessantes über das Kloster und seine Geschichte. Es ist beeindruckend, was dieses alte „Gemäuer“ schon alles erlebt hat.


Hier nun ein kurzer Streifzug durch die Geschichte: 1093 wurde das Kloster von Heinrich dem Fetten von Northeim gegründet. Er stiftete das Benediktinerkloster als Bestattungsort für seine Familie. Hier sollte für das Seelenheil derer von Northeim gebetet werden. Darüber, wie es dem Kloster und seinen Mönchen die nächsten 400 Jahre erging, ist wenig überliefert. Dann machte (initiiert von Johannes Dederoth, Abt von Bursfelde) die Bursfelder Kongregation von sich reden, die Teil der benediktinischen Reformbewegung im 15. Jahrhundert war. Die Reformation Anfang des 16. Jahrhunderts beeinflusste das Leben der Mönche deutlich. Abhängig vom jeweiligen Landesherrn war das Kloster mal protestantisch, mal katholisch, bis es mit dem Westfälischen Frieden von 1648 unter Abt David Denicke endgültig evangelisch wurde.
Hier schließt sich nun ein Kreis, denn das Lied, das wir zu Beginn der Führung mit Professor Ringleben gesungen haben, stammt von Abt David Denicke (Amtszeit von 1640 bis 1679), der bereits nicht mehr im Kloster residierte. Das Kloster wurde Teil des hannoverschen Klosterfonds und untersteht seit dieser Zeit der Klosterkammer in Hannover. Die Abtswürde brachte nun keine klösterlichen Pflichten mehr mit sich. Es handelte sich nun um ein Ehrentitel, der an verdiente Beamte vergeben wurde. Seit 1828 wird ein Mitglied der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen als Abt berufen.
Von den Klostergebäuden ist die Kirche – errichtet als Basilika im romanischen Stil – erhalten geblieben. Reste von Wandmalereien sind noch vorhanden. Unser besonderer Gruß aus Reinhausen galt St. Christophorus an der Stirnseite der Westkirche. Die Ostkirche ließ die Tochter des Gründers errichten.
Professor Ringleben führte uns nun weiter über das Klostergelände. Im ehemaligen Gutshaus ist ein Geistliches Zentrum der Hannoverschen Landeskirche untergebracht. Hier werden Tagungen durchgeführt, und es besteht die Möglichkeit als Einzelgast in der „Oase“ zu übernachten, zur Ruhe zu kommen und neue Kraft zu schöpfen. Ein gut gepflegter Garten mit schönen alten Bäumen lädt zu Spaziergängen und zum Innehalten ein. Im Karpfenteich springen noch immer Fische. Leider war unsere Zeit begrenzt, und wir wollten uns noch die Pilgerherberge in der alten Scheune anschauen. Hier können, betreut von Ehrenamtlichen, von Ostern bis Oktober auf ihrer Pilgerfahrt bis zu 20 Pilgerinnen und Pilger übernachten.
Auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz. Im Gegenteil: Vor der Führung haben wir in netter Runde Kaffee und Kuchen in der Klostermühle genossen. Nicht zu vergessen sei der informative Bericht von Hartmut Geries zu Nieme- und Leinetal.

Wir verbrachten einen schönen Nachmittag, der auch durch die sommerliche Hitze nicht beeinträchtigt werden konnte.

Nachlese: Benefizkonzert in der Klosterkirche

Benefizkonzert des Kammerchor St. Jacobi am 5. Juni 2016

Der Kammerchor St. Jacobi mit seinem Leiter Stefan Kordes war gekommen, um dem Kirch-Bauverein, ganz im Sinne des alten Worts Beneficium, Gutes zu tun. Das gelang ihm glänzend, denn trotz dunkler Regenwolken am Nachmittag hatten sich viele Gäste auf den Weg gemacht. Kurz vor sechs gab es kaum noch freie Plätze. Das Konzert mit seinem außergewöhnlichen Programm beginnt verheißungsvoll: Die Soprane stimmen Kyrie und Gloria aus der Messe für zwei Chöre von Frank Martin an, ein sanft schwebender Anruf, der aufsteigt und dann von den tieferen Lagen der Männerstimmen erwidert wird. Nach einer großen Steigerung zu einem flehentlichen Kyrie des vollen Chors klingt der erste Satz leise aus. Schritt für Schritt aufwärts, wie auf einer Himmelsleiter, die in strahlende Höhen führt, eröffnen Frauen- und Männerstimmen im Wechsel das Gloria. Eingebettet in diesen wunderbaren Satz ist ein Agnus Dei mit einer großen Spannweite von schlichtem Gebetston bis zu leuchtender Hymnik. Frank Martins Messe stammt aus den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts, ist in der Klangsprache aber eher spätromantisch als modern.

Hugo Wolf ist mit zwei Gesängen nach Eichendorff vertreten. Besonders der zweite mit dem Titel Resignation („Komm, Trost der Welt, du stille Nacht“) ist sehr bewegend. Wolf, Zeitgenosse des späten Richard Wagner und dessen glühender Bewunderer, setzt die betörenden Harmonien seines Idols in seiner Liedkunst ein. Die Interpretation des Chors ist sowohl der schwelgerischen Klangpracht der Melodie als auch dem verhaltenen Abschiedsschmerz der Gedichtaussage verpflichtet und erzielt gerade dadurch Wirkungen, die in ihrer emotionalen Kraft ein berückendes Hörerlebnis bieten.

Von Max Reger, dessen 100. Todestag wir in diesem Jahr feiern, hören wir vier geistliche Gesänge, darunter eine Motette von Matthias Claudius („Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit“) und – als vielleicht schönstes dieses Quartetts – ein Stück eines unbekannten Dichters mit dem Titel „Unser lieben Frauen Traum“. Stefan Kordes erläutert in seiner Moderation, dass Reger über den Korrekturen an diesen Kompositionen verstorben ist. Mit diesem Wissen sind diese eher einfachen homophonen Chorsätze, die gerade in ihrer Schlichtheit berühren und vom Chor auch ganz in diesem Geist ausgelegt werden, besonders bewegend.

Ergänzt wird das Chorprogramm durch das Orgelspiel von Ilsabe Fulda. Sie spielt ein altes schwedisches Kirchenlied des Komponisten Oskar Lindberg, und dieses Stück hat eine so volkstümlich anheimelnde Melodie, dass man meint, in einer alten Dorfkirche inmitten schwedischer Holzhäuser zu sitzen. Das Largo aus dem Cembalokonzert BWV 1056 von Johann Sebastian Bach, eigentlich komponiert für Streicher und Soloinstrument, verliert auch in der Bearbeitung für Orgel nichts von seinem wiegenden Charme. Der Satz ist ein Siciliano, die weit ausgesponnene elegische Melodie steigt auf und ab über einem immer gleichbleibenden Rhythmus, der an den leichten Dreivierteltakt eines langsamen Walzers erinnert.

Ein weiterer Höhepunkt des Abends (nach Martins Messe) stammt dann ebenfalls von Bach, es ist die Motette „Fürchte dich nicht“ für Doppelchor, ein Werk voll barocker Klangpracht und lautmalerischer Satzkunst. Wie These und Begründung werden die Zeilen „Fürchte dich nicht“ und „Ich bin bei dir“ von den beiden Teilen des Doppelchors gleichsam hin- und hergeworfen, variiert, mit anderen Textzeilen kombiniert und schließlich, nach strahlenden, von den Sopranen dominierten choralartigen Partien, am Ende in den vom ganzen Chor getragenen Ruf geführt: „Fürchte dich nicht, du bist mein“. Eine wunderbare Interpretation!

Nach ausdauerndem Applaus hält der Chor noch eine Zugabe bereit: Das Exultate Deo von Francis Poulenc, das modernste Stück dieses Abends und in seinen Ansprüchen an die Hörbereitschaft vielleicht auch anspruchsvollste.

Wir freuen uns auf weitere Künstler dieser Qualität, die dem Kirch-Bauverein Gutes tun!

Frank-Michael Wohlers